2007 Spessartweg
Wanderung im Spessart im September 2007
Am 06.09.2007 starten wir zu unserer Spessarttour, den 2006 neu erstellten Spessartweg 2 der von Heigenbrücken nach Stadtprozelten verläuft. Wir, das waren Bettina und Armin sowie Ingrid und Richard.
Armins Vater war so freundlich uns nach Klingenberg an den Bahnhof zu fahren. Der Fahrkartenkauf erwies sich schon als großes Geduldsspiel, kamen wir gerade noch rechtzeitig mit unserer Fahrkarte in den Zug. Einmal umsteigen in Aschaffenburg und Ruck Zuck, waren wir um 8:30 in Heigenbrücken.
Das Wetter war kalt und nicht gerade freundlich, aber wir liefen über den Bahnhofsvorplatz und fanden auch gleich unser Spessart Hinweisschild. Es gab jedoch zunächst ein wenig Verwirrung da der Weg in beiden Richtungen ausgewiesen ist, aber anscheinend in Heigenbrücken nur als Ankunft und nicht als Start ausgeschildert ist. Na egal, wir fanden den Weg und liefen nach dem Gasthof Hochspessart links in den Wald und schon gleich gut ansteigend in Serpentinen nach oben. An einer Bank mit sonst sicher guter Fernsicht, entstand das Foto von Heigenbrücken im Nebel.
Weiter ansteigend erreichten wir schon bald die Fahrstrasse. Auf der anderen Straßenseite sehen wir den Parkplatz und das Sternheimer Kreuz, welches an einen Förster mit seinen Helfern erinnert, der nach einer Plünderung 5 Franzosen erschossen hatte. Wir gehen weiter, der Weg läuft nun ein Stück mit dem Eselsweg gemeinsam und haben uns viel zu erzählen. Daher bemerken wir auch nicht, dass der Wegweiser, nachdem wir wieder in den Wald kommen, nach rechts abzweigt. Wir laufen noch ein Stück weiter bis wir es bemerken und müssen dann zurück, um hinunter ins Tal nach Hain zu kommen. Zuvor aber, kommen wir noch an der Fahrstrasse mit Parkplatz und gegenüber am Pollasch Denkmal vorbei, welches an die gefallen Kameraden des 1. Weltkrieges erinnert. Der Ausblick ins Laufach und Aschafftal ist uns leider nicht gegönnt. Wir laufen einen sehr schönen Weg hinunter, der mit einer umgefallenen Buche versperrt ist, gerade das richtige Motiv für ein Gruppenfoto.
Dann sehen wir auch die Bahntrasse die unter uns in den Berg einführt. Wir laufen durch Hain und unterqueren das Viadukt der Bahntrasse,
die Seebachbrücke, laufen ein Stück an der B 26 entlang bevor wir dann wieder nach rechts in den Wald abbiegen und gleich die Bahntrasse von oben sehen. Wir laufen durch das herrliche Seebachtal und über Serpentinen in einem Buchenwald wieder nach oben. Dort haben wir dann erst mal einen Kümmelschnaps zum aufwärmen getrunken.
Nun geht es wieder abwärts in den Kreutzgrund. Auf diesem Stück bekommt Armin Schmerzen in seinem Bein, und wir nehmen das Tempo deutlich zurück, machen dort auf einer Bank eine Rast.
Wieder nach steil oben gehend, kommen wir durch einen Wald aus Farnen oben an die Schutzhütte der Bayerischen Staatsforsten und gehen dann gemeinsam mit dem Spessartweg 1+2 hinunter ins Tal, kommen dann über Streuobstwiesen aus dem Wald und sehen unter uns Waldaschaff.
Wir kommen an eine Sitzgruppe unter großen Eichen und verweilen eine Zeitlang dort, sehen und hören die Kaupenbrücke der A3 und genießen den Ausblick, trotz schlechten Wetter.
Dann gehen wir ohne auf unseren Wegweiser zu achten, hinunter nach Waldaschaff und trennen uns ungewollt von unserem Weg, den wir erst wieder am Eisernen Steg in der Aschaffenburger Strasse finden. Laufen wieder nach oben, und haben einen schönen Blick über das Dorf, sehen auf der anderen Hangseite unseren Rastplatz von vorhin, sehen die Fa Waggon und lassen uns von Armin seinen Ex-Arbeitsplatz andeutungsweise zeigen, überqueren die A3 und gehen durch schöne Hohlwege wieder leicht ansteigend. Mit Ingrid sitze ich auf einer Bank unter einer großen Eiche an einem Madonnenstatue und wir warten auf Bettina und Armin der sich nun leider quälen muss. Trotzdem laufen wir weiter, Ingrid und ich dann schon etwas voraus und wir trafen uns dann im Waldmichelbacherhof, wo wir ein Radler tranken und ein Süppchen verzehrt haben. Armin musste hier die Tour leider abbrechen und per Bus weiterfahren, wir anderen liefen dann in einem flotten Tempo weiter! Schon als wir den Hof verließen, setzte leichter Nieselregen ein, der sich im Verlauf der nächsten Stunden noch verstärkte. Die nächste Stationen war das Posthalterkreuz, das wir aber bedingt durch den Regen kaum wahr nahmen.
Hier soll einmal ein Posthalter so geflucht haben, dass Raben über ihn herfielen und er gelobte an dieser Stele ein Kreuz zu errichten, was er dann auch tat. Wir liefen dann weiter kamen aus dem Wald und sahen die Häuser von Grünmorsbach, überqueren die Fahrstrasse und kamen an Streuobstwiesen vorbei, bis zu einem Biotop. Kurze Zeit später kam ein steiler Anstieg, durch einen kleinen Wald aus Farnen geht es unter der Stromleitung hinauf. Es ist unserer Meinung nach heute das härteste Stück und wir werden nun auch unter unserem Regenzeug nass. Aus dem Wald kommend sehen wir in einer Nebelbank stehend, erst mal gar nichts. Laufen dann über eine Wiese weiter nach oben und so langsam kommt die Herrnbild Kapelle mit den Kastanienbäumen aus dem Nebel hervor. Wir entschieden uns dafür, nicht nach Hessenthal zu laufen, sondern dem geteerten Weg zu folgen, bis zum hohe Wart Haus. Dort angekommen tranken wir einen Kaffee, ruhten uns ein wenig aus und wärmten uns unter Heizstrahlern etwas auf. Unserem Spessartspecht folgen wir dann nur ein kurzes Stück und entschieden uns dafür, geradeaus Richtung Volkersbrunn zu laufen. Leider haben wir den Einstieg in den Weg nicht wieder wahrgenommen und kamen am anderen Ende von Volkersbrunn aus dem Wald. Dadurch mussten wir durch das ganze Dorf laufen, bis wir den Wanderparkplatz erreichten. Unserem Specht folgend, kamen wir durch einen schönen Hohlweg. Von hier aus gibt es unter normalen Bedingungen bestimmt gute Fernblicke! Um ca. 19:00 kamen wir am Heimathen Hof an, wo Armin uns bereits erwartete. Duschen, Abendessen und gemütliches Zusammensein stand auf dem Programm.
Wir hatten ein sehr schönes geräumiges Zimmer und die Heizung im Bad trocknete unsere Sachen über Nacht. Das Abendessen und auch das Frühstück waren sehr lecker.
Leider war auch an diesem Freitag der Himmel zugezogen und es regnete ganz leicht beim Start. Obwohl Ingrid ein Sto0ßgebet nach oben schickte, riß der Himmel nicht auf.
Armin ging es nicht besser und so mussten wir alleine wandern. Zuvor genehmigten wir uns noch einen Kümmelschnaps zum Abschied.
Armin ging zurück und wir setzten unsere Tour in Richtung Höllhammer fort, kamen durch eine Lärchenallee und über eine alte Sandsteintreppe an die Fahrstrasse, wo sich gegenüber der Höllhammer befindet. Teils entlang der Elsava laufen wir zum Neuhammer, in dem heute ein Sägewerk untergebracht ist. Wir überqueren die Fahrstrasse und gehen am Dammbach entlang,
über Wiesen, manchmal ein Stück steil hinauf, dann wieder abwärts parallel zum Tal in Richtung Wintersbach. Dort geht es dann entgültig aufwärts in Richtung Geißhöhe. Oben, bevor wir in den Wald kommen, machen wir noch eine kleine Rast an einer Bank und ruhen uns etwas aus. Weiter geht es über eine Fahrstrasse. Dann kommt ein Hinweisschild "Zum alten Schulweg" der darauf hinweist, dass bis Anfang der 70er Jahre die Schulkinder der Geishöhe täglich bei Wind und Wetter diesen beschwerlichen Weg täglich zu Fuß gehen mussten. Ein origineller Baumstamm mit Wanderschuhen steht am Anfang des Weges.
Dann kam die Überraschung, denn der Weg führte uns in das über uns liegende Felsenmeer und wurde sehr schön gestaltet. Holzbrücken über einen kleinen Bachlauf, Baumbeschreibungen auf kleinen Holztafeln, Schnitzereien,
ein Mühlstein, und die vielen hundert Steine die teils den Weg säumten, beeindruckten uns schon. Bei der anschließenden Rast in der Geißhöhe in Oberwintersbach, einem der elf Häuser auf dem 521 Meter hoch liegenden Dorf, erfuhren wir von der Wirtin, dass der Weg erst vor ein paar Jahren, von ein paar Männern aus Dammbach, so schön angelegt wurde. Nach einer Rast liefen wir weiter, vorbei am Ludwig Keller Turm, dessen wunderschöne Aussichten wir leider nicht sehen durften. Wieder im Wald, kamen wir schon bald an eine Schonung und stiegen über den Zaun, gingen durch einen schönen
Mischwald, vorbei an vielen, von den Wildschweinen aufgewühlten Stellen, vorbei am Forsthaus Wildenthal, mit seinen in vielen Farben leuchtenden Holzschindeln auf dem Dach. Leider bekamen wir keine Sauen zu Gesicht. Weiter führte uns der Weg nach Wildensee, einer kleinen Ortschaft mit ländlicher Idylle, eine Insel der Ruhe.
Hier wandern wir vorbei am Kleintierzoo nach Hofwildensee und laufen am Ende am Haus Martin den Wiesenweg hinauf bis an den Waldrand. Dort genießen wir den schönen Ausblick auf das Aubachtal und die verträumte Ortschaft. Und es geht wieder mal steil den Berg hinauf bis zum Nonnenbild, wo einst ein Junger Adeliger sein geliebtes Hirtenmädchen aus Versehen erschossen hat. Von da an laufen wir auf dem Eselsweg bis zur Dreifaltigkeitslärche, wo Ingrid die Wanderstiefel gegen Sandalen wechselte, was sich als Nachteil im feuchten Wald darstellte. Die mitgebrachten Wildsautropfen tranken wir hier mit Genuss und liefen weiter zum Maßkannenstein, wo einst ein Müllersohn seinen Vater mit einer Kanne erschlug.
Nach weiteren 3 km erreichten wir den Festplatz von Neuenbuch, wo wir gleich nach rechts abbogen um die letzten 3 km zur Ruine der Henneburg zurückzulegen. Von hier aus konnten wir bereits die Häuser vom Hofthiergarten erkennen. Dieses Teilstück erweist sich als das am schlechtesten begehbare, des heutigen Tages. Wir erreichen die geteerte Fahrstrasse laufen am Hofthiergarten vorbei auf die Burgruine wo uns bereits Armin erwartet. Von der Burgmauer aus gab es einen sehr schönen Blick auf Stadtprozelten, eine der kleinsten Städte in Bayern. Auf der anderen Mainseite, die bereits im Badischen liegt, schmiegen sich die Seen und das Dorf Mondfeld in die Mainlandschaft ein. In der Burgschänke beenden wir die Tour und fahren zusammen in eine Häckerwirtschaft nach Bürgstadt, wo wir uns von den Tourstrapazen stärken. Danach holten unser Auto wieder bei Armin ab!
Die Teilstrecken waren:
Donnerstag
Heigenbrücken - Waldmichelbacher Hof 17 km
Waldmichelbacher Hof - Heimathenhof 16 km
Freitag
Heimathenhof - Geißhöhe 08 km
Geißhöhe - Ruine Henneburg 14 km
Gesamt ca. 55 km
www.hohewart-haus.de
www.geisshoehe.de