2009 Schluchtensteig
vom 05. - 11.07.2009
Am Sonntagmorgen wurde ich von Stefan und Mischel abgeholt. Der Zug startete pünktlich um 10:34 und brachte uns über A`burg nach Frankfurt. Dort stieg dann unser vierter
Mann, Uwe zu. Weiter ging es in fröhlicher Rotweinlaune nach Basel, wo wir gerade noch den Anschlußzug nach Waldshut erreichten. Weiter ging es per Bus nach Stühlingen.Dort angekommen, bezogen wir unsere Zimmer im Hotel Krone trafen uns im Biergarten und stärkten uns von der langen Anreise.
Da das Essen sehr wenig war, entschlossen wir uns im nahe gelegenen Rebstock, noch einen zweiten Gang einzunehmen.
Montag 06.07.2009
Pünktlich um 9°° starteten wir zu unserer Tour. Es hatte mittlerweile angefangen zu tröpfeln, was wir aber mehr oder weniger ignorierten. Beim verlassen von Stühlingen kam die Sonne zum Vorschein und empfing uns, aber natürlich auch die Stechmücken, welche von der Schwüle angelockt wurden. Wir liefen eine Zeitlang an dem Ufer der Wutach entlang, die hier auch die Grenze zur Schweiz bildet. Vorbei am Grenzübergang Weizen, dann die Überquerung der B 314 und Museumbahn kamen wir am Sto-Gebäude des Baustoffhersteller vorbei. Kurz danach ging es auf schmalen Pfaden in den Wald hinauf auf die Wutachhalde wo die ersten 5 km geschafft waren. Im Tal unten, konnte man die Häuser von Grimmelshofen sehen. Bereits um 11°° setzte heftiger Regen ein und sogleich kamen die Regensachen zum Einsatz.
Langsam ging es weiter und wir kamen zur Gaststätte Wutachschlucht, die zwar Ruhetag hatte, aber ein Bier konnte uns die nette Wirtin nicht abschlagen. Vorbei ging es an der Haltestelle Lausheim-Blumegg zum Wutach-Viadukt, wo die Museumsbahn für eine fast 180° Wende in den Berg eintaucht.
Dann ging es zum ersten Anstieg, wo bei den ungesicherten schmalen Pfaden, schon eine gewisse Trittsicherheit vorhanden sein muß. Richtig heftig wurde es dann kurz vor dem Aussichtspunkt Flüheblick, wo die steilen, nassen Pfade so rutschig wurden, dass ein Gehen nicht mehr möglich war. Hier erwiesen sich Wanderstöcke als sehr hilfreich.
Der super Blick auf die unter uns fließende Wutach entschädigte uns wieder dafür. Über den Parkplatz, Wiesen und Felder begann der Aufstieg zum 876 Meter hohen Buchberg. Zwei heftige Anstiege trieben uns den Schweiß bei herrlichem Sonnschein aus allen Öffnungen. Zu allem Unglück haben wir uns hier dann noch an einem abknickenden Weg verlaufen. Oben erwartete uns dann aber ein super Panorama ins Tal auf die Alpen und den Feldberg.
Nach kurzer Pause ging es weiter hinab nach Blumberg. Dort verpassten wir es irgendwie, in die Seifenbachklamm abzusteigen. Stattdessen liefen wir über Felder und Auen, später ein langes Serpentinenband hinunter nach Achdorf, wo wir um erst kurz nach 18°° am Haus des Gastes ankamen,
etwas gegessen haben bevor es die letzten Meter weiterging nach Aselfingen zur Pension Burger unserer Schlafstätte nach dem ersten Tag, mit ca 25km. Unsere Wirtin hatte es gut mit uns gemeint und uns essen und Trinken besorgt, der Schlüssel lag in der rosa Tonne. Es wurde eine lange Nacht.
Dienstag 07.07.2009
Wir kamen etwas später weg, nicht zuletzt wegen des strömenden Regens, bei dem wir leider los mussten. Einige km später erreichten wir die Wutachmühle, wo die eigentliche Wutachschlucht beginnt.
Noch läuft man auf breiten Wegen, aber nach der Gauchachmündung wird die Schlucht feucht, rutschig und wild. Um 11°° standen wir auf der Kanadierbrücke und machten Fotos. Schwierig war es, in dem meist Knöcheltiefen Morast vorwärts, zu kommen. Dann wechselt der Steig und der Wanderpfad zieht sich, meist nur wenige Zentimeter am Wasser entlang. Senkrechte, manchmal überhängende Felswände bauen sich auf der einen Seite auf, während rechts der Fluss rauscht! Beim Wutachaustritt kommt das Wasser direkt aus
dem felsigen Boden unter den Füßen empor. Über den Josefssteig und dann den bekannten Rümmelesteg mit Blick auf den historischen Steg erreichen wir schon bald die sogenannte Versickerung, wo das Wasser durch das Karstsystem sich seine Wege im Kalkstein gesucht hat. Kurz darauf kommen wir zum großen Rastplatz der Schurhammer
Hütte. Dort leben einige Siebenschläfer die von den Wanderern mit allerlei Süßem und Käse versorgt werden. Natürlich kommt es auch vor, dass die Tierchen so wie bei uns, selber suchen und dabei sogar in den Rucksack kriechen. Weiter ging es über den Amselfelsen, mit einem schönen Blick auf den ca.75 Meter unter uns fliesenden Fluß.
Kurz darauf erreichen wir den Tannegger Wasserfall, bei dem Kohlesäurehaltiges Wasser mit gelöstem Kalk über ganze Moosteppiche fließt.
Einen solchen Wasserfall finden wir dann auch wieder hinter der Dietfurter Brücke, wo das Wasser als Schleier über einen Moosbewachsenen Kalkfelsen fast auf den Weg fällt. In den steilen Hängen der Wutachschlucht geht es weiterhin auf und ab, mal über Felsensteine, mal über Baumwurzeln, mal über angenehm weiche Tannennadeln, bis irgendwann der Mühlkanal der langersehnten Schattenmühle, die 2007 durch einen Brand völlig zerstört wurde, zum Vorschein kommt. Eine Rast mit Kuchen und Vesper und die netten
Bedienungen in ihrer Schwarzwaldkluft, gaben uns wieder Kraft für den weiteren Weg. Wir überqueren die Straße und steigen über eine steile Treppe nach oben. Dann mündet der Pfad in einen Forstweg. Kurz vor dem Räuberschlössle, entdeckten wir eine Kreuznatter, die sich auf dem warmen Stein sonnte. Beim fotografieren fiel mir der Foto herunter und zerstörte das Display völlig. Kurz darauf kamen wir zu der überdachten Stalleger Holzbrücke und dann zum Elektriztätswerk.
Als nächstes kam die Rötenbachmündung und weiter ging es über viel Wurzelwerk zur nächsten Mündung. Hier fließen die beiden Flüsschen Haslach und Gutach zusammen und bilden von nun an, die Wutach. Wir stiegen also in die enge Haslach Schlucht ein und kamen nach einigen kräftigen Anstiegen um ca 19°°an den Rechenfelsen und weiter hinauf, auf
eine gute Fahrstrasse die parallel zum alten Bahnsteig ging. Am Bahnhäuschen verließen wir den Steig, gingen die geteerte Straße hinunter, überquerten die Haßlach und stiegen auf der anderen Seite wieder hinauf, sahen schon von weitem das alte Bahn-Viadukt und kamen am Gasthaus Löffelschmiede vorbei und danach über Wiesenpfade zu unserem Quartier, dem Schwarzwaldhotel Ruhbühl kurz vor 20°°
Mittwoch 08.07.2009
Es ging wieder auf den Steig, durch Lenzkirch und wir erreichten schon bald den Geopark, der die verschiedenen Gesteinsarten des Tales darstellt. Danach ging es durch Nadelwälder ins Schwendetal und schon bald erreichten wir die hübsche Mittelalterliche Cyriakskapelle. Durch Bauernhöfe führte unser Weg steil nach oben auf die
Fischbacher Höhe, wo wir uns in der Grillhütte vom knackigen Anstieg erholen müssten. Ein schöner Weg brachte uns dann ins Tal in das schöne Örtchen Oberfischbach durch den wir liefen und auf der anderen Seite wie der in den Wald eintauchten. Wir kamen zur Abzweigung zum Ausichtspunkt Bildstein und nahmen den kurzen Abstecher mit Blick auf den
friedlich schimmerden 7,5km langen Schluchsee natürlich mit. Abwärts ging es dann nach Schluchsee Aha und weiter um den Schluchsee herum nach Unterkrummen, wo wir uns in der Vesperstube mit Speckeiern verwöhnten. Und wieder ging es Bergauf nach Oberkrummen und weiter zum höchsten Punkt der Tour dem Krummenkreuz(1148M).
Eine kurze Rast, mit auffüllen der Wasserflaschen aus dem sprudelnden Brunnen und ein Schnaps von Stefan, ging es weiter ins Muchenland mit seinen vereinzelten Höfen. Über
Weideland mit Heidelbeersträuchern und vereinzelten Bäumen und Kühen erreichen wir Blasiwald-Althütte und nach einem kurzen Anstieg geht es nun noch abwärts ins Tal, wobei wir dann noch zum großen Wasserfall in der Windbergschlucht kommen und diese hinab laufen über den Klosterweg direkt nach St Blasien mit seinem gewaltigen Dom mit der
drittgrößten Kirchenkuppel Europas.
Donnerstag 09.07.2009
Nach der Dombesichtigung (ich hab mir einen neuen Foto gekauft) liefen wir durch den Kurpark und gewinnen schnell an Höhe beim Anstieg auf den Lehenkopf(1039 M).Vorbei am
Lusthausfelsen zum Schwandbrünnle von wo aus es noch herrliche Blicke auf die Domstadt hatte, gingen wir weiter und kamen zum Lehenkopfturm. Hinunter ging es nach Rüttewies, wo wir vergeblich nach einer Gaststätte Ausschau hielten. Eine ältere nette Frau, die gerade im Garten war, war so nett uns vier Bier zu verkaufen und wir tranken es
auf ihrer Gartenbank. Über Grasbewachsene Felsen, Borstgras, Flügelginster Magerwiesen und Heidekreut ging es immer so im 1000 M Höhe durch offene Landschaften und kamen so zum Feldbergblick mit einer Ruhebank.
Kurz darauf kamen wir zum Horbacher Felsen, von dem aus die Alpen zu sehen waren. Vorbei am Klosterweiher, machten wir einen Abstecher zum Dachsberger Hof, wo es wieder
leckere Spiegeleier gab. Über Hochweiden und kurze Waldstücke gelangen wir dann in das Ibacher Hochtal. Wir verlassen den Hotzenwald und steigen beim Ibacher Kreuz über
einen Zick-Zack Weg in die Hohwehraschlucht ein und kommen so nach Todtmoos. Ein kurzer Umtrunk beim Hotel Löwen und schon geht es die letzten km, leider wieder bergauf, vorbei an der Klinik Wehrawald vorbei in den kleinen Ort Schwarzenbach unserem Quartier.
Freitag 10.07.2009
Der Weg führt uns durch Mischwälder und an einigen Sägewerken vorbei. Wir überqueren die Wehra und kommen an einem kleinen Wildgehege vorbei und erreichen
Todtmoos-Au, wo der eigentliche Wehrasteig beginnt. Auf einem breiten Waldweg geht es wieder mal steil bergauf. Nach dem Schwandbach geht es talwärts und die Wege werden
wieder zu schmalen Pfaden in den steilen Abhängen zur Wehra. Eine Sitzbank vor der senkrecht abfallenden Wand öffnet den Blick auf die Schlucht mit der Straße und den gegenüber liegenden Berghang. Nach dem Neumettlengraben machen wir noch eine Rast im Wald, essen unser Brötchen und trinken etwas, bevor wir die letzten km auf den Pfaden
des Wehratales zurücklegen und dann auf ruhigen Forstwegen zum Wehrastausee kommen. Nach der Staumauer der Wehratalsperre folgen wir dem Flüsschen und kommen nach Wehr, dem Ende unserer Tour durch den Schwarzwald. Nach dem Duschen liefen wir in den Ort
und redeten noch lange über die Strapazen des Weges, in einem schönen Biergarten.
Samstag 11.07.2009
Um kurz nach 9°° bringt uns ein Linienbus zurück nach . Wir steigen in den Zug nach Basel wo wir nach einem kurzen Aufenthalt weiter nach Frankfurt fahren.
Dort verließ uns wieder Uwe und wir drei fuhren weiter bis Miltenberg.
Die Etappen:
Stühlingen - Aselfingen 25,5 km
Aselfingen - Lenzkirch 28,0 km
Lenzkirch - St. Blasien 32,0 km
St. Blasien - Schwarzenbach 25,5 km
Schwarzenbach - Wehr 19,0 km
Gesamtstrecke 130,0 km